Folkeboot Lotte

ein halbes Jahrhundert auf der Ostsee

22
Jan
2016

LOTTE geht Zelten

Im Winter wird es auf unserer Seite immer etwas ruhiger, dann verbringen wir jede freie Minute damit, unsere alte Dame wieder für die kommende Saison etwas auf zu hübschen.

In diesem Winter haben wir durch unseren Hallenumzug leider sehr viel Zeit verloren und wir konnten sie bis jetzt auch noch nicht wieder heraus holen – immer wieder stoßen wir auf neue Probleme mit der neuen Werkstatt und dann macht uns auch die Kälte zu schaffen. So haben wir, obwohl wir an jedem Wochenende in der Halle sind, am Boot bisher recht wenig geschafft.

Neben dem Schleifen, was glücklicherweise durch die viele Arbeit im letzten Winter recht gut ging, war die Arbeit an den Backskisten bislang am zeitraubensten – die Deckel lagen mittlerweile so krumm und schief, dass wir komplett neue Auflagen anpassen mussten. Dazu brauchten wir aber erstmal Platz und eine funktionierende Kreissäge…Aus den alten Fenstern von meinem Vater entstanden so neue Leisten, Halterungen, Winkel und andere Aufnahmen – zum Teil nach den alten Originalen, zum Teil komplett neu. Hierbei war uns das gute Werkzeug natürlich eine große Hilfe, vor allem der Dickenhobel und die stationäre Oberfräse waren die ganze Zeit im Einsatz. In den wenigen warmen Momenten – um den Jahreswechsel hatten wir ja noch zweistellige Plusgrade – konnten wir an den Planken sogar schon die Grundierung aufbringen. Diese trocknet jetzt seit einem Monat, so lange ist es jetzt schon viel zu kalt, um weiter zu arbeiten.Ein großes Problem unserer Arbeiten ist, dass wir immer ein Gerüst brauchen – eine Leiter ist zu unpraktisch, da man sie immer wieder umstellen müsste. Das große Problem unserer neuen Halle ist, dass unsere alte Gerüstkonstruktion mit Böcken und Balken leider nicht in den neuen Raum passt. Daher bekamen wir das Angebot von Rainer, der jetzt in unsere alte Halle eingezogen ist, dass er uns spezielle Gerüstaufnahmen fertigt; diese sollten auf dem Trailer befestigt werden und daher den kompletten Hallenboden begeh- und fegbar halten.

Mit dieser Idee und einer Menge tollem Material vom örtlichen Restpostenladen machte sich Rainer ans Werk: Und das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen!Oben auf dem Rahmen des Trailers trägt ein U-Profil den Gerüstgalgen, von unten wird er mit einer Metallplatte über zwei lange Bolzen gesichert und gespannt. Da wackelt nichts mehr. Am oberen Ende können die Gerüstbohlen aufliegen, und um am Übergang von zwei Brettern keine Kante zu bekommen, wurde dort der obere Träger gedoppelt.


Als wir dann mit Rainer in unserer alten Halle arbeiteten, hatte er über die ganze Fläche ein Zelt gebaut. Mit einer alten Ölheizung wollte er die Halle heizen. Ein paar Tage später konnten wir dann das Ergebnis fühlen: 21°C drinnen und -3°C draußen. So etwas wollten wir auch! Jahre lang hatte sich Sebastian beim Lackieren über die zu niedrige Temperatur beschwert und Ralf hatte eben diese Temperatur auch für unserer Probleme mit dem Primer verantwortlich gemacht – also kam das Angebot von Rainer, dass wir uns die Heizung teilen könnten, gerade recht.

Zu unserem Glück fehlte aber nicht nur die Heizung, sondern vor allem ein Zelt und dieses haben wir dann am letzten Wochenende gebaut. Die Unterkonstruktion stellte noch kein Problem da und auch das Verarbeiten der Noppenfolie war im Prinzip ganz einfach, wäre da nicht Rainers Zelt gewesen.Da er auf seiner Seite schon alles dicht hatte, mussten wir zu ihm hin auf einem uralten und 20cm breiten Balken in 4m Höhe balancieren – mit Werkzeug in den Händen war das gar nicht so einfach. Winterarbeit-06 Letztendlich waren wir am vergangenen Sonntag aber  mit allen Arbeiten fertig: Auf dem neuen Gerüst kann man jetzt perfekt um LOTTE herum gehen und erreicht jede zu bearbeitende Stelle, und unser Zelt ist auch bereit. Jetzt brauchen wir nur noch eine Einführung in die Heizung und dann können wir mit dem Lackieren beginnen – zumindest, wenn wir endlich mal mit den Schleifarbeiten fertig sind… Wir haben aber ein gutes Gefühl, dass wir dann auch unseren zeitlichen Rückstand wieder ein klein wenig aufholen können.

Kategorien: Winterarbeit

3 Kommentare bisher.

  1. ~Deborah~ sagt:

    Those YouTube Videos were making my head spin. Good thing you’re young! 🙂

  2. Peter sagt:

    Was mir immer wieder auffällt, sind eure tollen Ideen und deren blitzsaubere Umsetzung. Einfach Klasse! Zwei Fragen noch. 1. Da ihr nun den Raum so gut abgedichtet habt: Wie löst ihr das Problem Entlüftung beim Lackieren? 2. Holz, wohin man schaut. Schön! Gelegentlich fliegen während der Arbeiten allerdings auch mal heftig die Funken. Habt ihr gar keine Bedenken, dass sich dabei im Schuppen mal etwas entzünden könnte und dann Lotte….? Ich glaube, ich hätte jeden Meter einen Feuerlöscher installiert vor Lauter Sorge um das schöne Boot. 😉 Schöne Grüße, Peter

  3. Björn Ole Pfannkuche sagt:

    Moin Peter,

    hier gibt es auch zwei Antorten 😉

    1. Wir haben auch sonst immer in einem Zelt lackiert, nur war es sehr viel kleiner – es geht also. Wenn es dann wärmer ist, dann haben wir aber auch oben große Öffnungen gelassen, die auch zum Lüften dienen können.

    2. Feuerlöscher haben wir auch – und nicht nur einen. Massives Holz zu entzünden ist aber gar nicht so einfach, daher haben wir keine Angst (nur Respekt). Beim Löten/Schweißen/Flexen auf dem alten Heuboden haben wir aber immer direkt was zum Löschen dabei.
    Gruß
    BO


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