Folkeboot Lotte

ein halbes Jahrhundert auf der Ostsee

Am letzten Wochenende war es endlich wieder soweit: Nach all den vielen Stunden Arbeit im Winter setzten wir die Segel und es ging auf unseren ersten Törn 2011.

Nachdem wir gemeinsam aus Wilhelmshaven gekommen waren (Björn hatte noch einen Termin in Bremen) und in Harburg das Training genutzt hatten, kamen wir am Freitag (6. Mai) gegen 23Uhr am Boot an. Sofort merkten wir die Wärme und Trockenheit der letzten Wochen; kein Tau lag auf dem Boot und innen war alles trocken und gemütlich. Unser erster Blick galt der großen Tauchpumpe, aber die Bilge war fast leer – LOTTE war wie erwartet innerhalb der Woche dicht gequollen. Bei einem leichten Ostwind genossen wir noch einen Drink im Cockpit und gingen schnell in die Kojen.

Am Samstag Morgen hatten wir dann noch einiges an Arbeit vor uns: Die Segel mussten angeschlagen und das Bootsinnere aufs Segeln vorbereitet werden. Bei schönster Sonne und einem frischen OSO legten wir gegen Mittag ab und es ging erstmal unter Fock Kurs Nord. Mit dem Setzen des Großsegels wollten wir noch etwas warten, denn auf der Förde waren recht viele Wellen und von oben hatte LOTTE ja noch kein Wasser bekommen und war daher noch nicht so dicht wie von unten. Schnell merkten wir wie gut unsere Entscheidung gewesen war, denn aus den angekündigten 4 bis 5Bft. wurden schnell 6, in Böen 7.

Mit über 5 Knoten Fahrt erreichten wir schnell Sønderborg und kamen – wie sollte es auch anders sein – genau in dem Moment an, in dem die Brücke wieder zu ging. Im Hafen war wie immer pralles Leben und so verbrachten wir die halbe Stunde Wartezeit mit dem Beobachten von Booten, Autos und Passanten.

Mit fast achterlichen Wind liefen wir 30min später durch den Als Sund weiter nach Norden und erreichten sehr schnell die Spitze Arnskill Huk. Hinter dieser malerischen Ecke merkten wir erst wie stark der Wind wirklich geworden war, denn von Augustenborg kam eine ziemliche See und so wurde unsere letzte Meile noch recht anspruchsvoll. Gegen 17Uhr lagen wir dann fest in Stensvig Nor, genau an dem Anleger, an dem unsere Saison 2010 so schön endete.

Zwar war die Bucht vor den Wellen sehr schön geschützt, aber der Wind pfiff zwischen den hohen Hügeln hindurch und so waren wir froh, dass wir genau mit dem Bug in den Wind lagen. In der letzten Sonne des Tages war das Kochen und Essen im Cockpit kein Problem, aber danach wurde es doch empfindlich kühl im starken Wind.

Da Björn ja noch nach Wilhelmshaven zurück musste, standen wir am Sonntag schon sehr früh auf und legten nach dem Frühstück auch recht schnell ab – bereits um kurz nach 9Uhr waren wir auf Kurs Sønderborg und schafften es auch mit einigen Schwierigkeiten den Sund unter Fock nach Süden zu laufen. Trotz Strom und Wind gegen uns erreichten wir die – sich gerade schließende – Brücke sehr schnell und stärkten uns noch einmal vor der Überfahrt nach Gelting. Wie erwartet stand die See schon auf Höhe des Yachthafens von Sønderborg sehr hoch und steil und so kämpften wir uns hart am Wind bei 6 bis 7Bft. aus SO in den Schutz der Landabdeckung durch die Birk. Hierbei wurden wir so nass wie schon seit Jahren nicht mehr, eimerweise kam das Wasser über, aber LOTTE war von oben dicht und so blieb in der Kajüte alles trocken.

Müde und etwas kalt aber sicher und trocken erreichten wir um 14Uhr den Hafen von Wackerballig – nach dem Klar-Schiff machen ging es dann nach Hamburg und für Björn noch weiter nach WHV.

Kategorien: Törns

3 Kommentare bisher.

  1. ConnyLo sagt:

    Lecker Stilleben—das Fleisch wurde flambiert (Havana Club)?

  2. Don Pedro sagt:

    Inspirierend! Insbesondere das Steak 🙂
    Mjam. Zum "einlegen" eignet sich der Rum recht gut.
    Weiter so! Beste Grüße
    Don Pedro

  3. stefan sagt:

    moin "lotte",
     
    na ihr scheint ja den ersten schlag echt genossen zu haben (Rum und Tuborg) 🙂
    und schön zu hören, dass bei eurem boot alles klar ist. das macht hoffnung für ASTRA´s ersten kontakt mit dem
    feuchten nass. hoffe, wir sehen uns noch im mai in wacker.
     
    handbreit
     
     
    stefan


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