Folkeboot Lotte

ein halbes Jahrhundert auf der Ostsee

Nachdem uns so viele schon auf unserem letzten Sommertörn virtuell begleitet haben, wollen wir auch dieses Jahr versuchen – wenn immer ein WLAN verfügbar ist – ein paar Zeilen zu schreiben.

In diesem Sommer sind wir, genau wie im letzten Jahr, wieder mit zwei Booten unterwegs – Lars&Flo auf ihrer Peggy und wir beide auf LOTTE. Unser Ziel ist dieses Mal der Kleine Belt und da vor allem die ruhigen Ankerbuchten – es werden also sicher seltenere Updates auf dieser Seite.

Ein lange Anreise (22/VII)

Für mich begann der Törn bei strahlendem Sonnenschein am Morgen in Wilhelmshaven. Die Nordsee ließ die Sonne lustig über ihre kleinen Wellen reflektieren und so begann die Urlaubsstimmung bereits im Büro. Nicht einmal die Aussicht auf den Reiseverkehr auf den Autobahnen konnte diese schwächen – wäre da nicht der Wetterbericht und die schwarzen Wolken über Hamburg gewesen.

Beim Aussteigen in der Haakestraße begann es bereits zu nieseln und beim Packen, nach einem leckeren Essen mit Robbi, Oma und Mama, war es bereits am Regnen. Wärend ich noch mit einer – nach Hackerangriff – gesperrten Website für unseren Blog kämpfte, war Robbi am Beladen des Autos und wurde zum ersten Mal an diesem Tag nass. Mit jedem Kilometer A7 (und Stau) wurde der Regen schlimmer und als wir dann endlich, gegen 20Uhr, in Wackerballig ankamen, goss es aus Eimern. Ohne Gepäck rannten wir den 350m langen Steg entlang und erreichten nass und ohne jegliche Urlaubsfreude die neue Marina Lounge, wo Lars&Flo bereits auf uns warteten. Die beiden neuen Betreiber Roland und Horst haben wirklich was aus der besonderen Lage gemacht und so wurde es ein schöner Abend.

 

Es regnet (23/VII)

Am diesem Samstag blieben wir erstmal lange im Bett. Draußen prasselte der Regen auf unser Kajütdach und drinnen war die große Liegewiese – da fiel die Wahl leicht!

Ab und an machte der Regen mal eine Pause, aber raus aus dem Boot wollte man trotzdem nicht – ein feiner Sprühregen wurde vom Starkwind aus West, in Böen 6 bis 7Bft., in jede Ritze geweht und alles wurde erst klamm, dann feucht und am Ende tropfnass.

Gegen 11Uhr krochen wir dann aus den Kojen und freuten uns über eine Einladung zum Frühstück, Flo verwöhnte uns mit einem super leckeren Pfifferling Omlette.

Unsere Rettung war dann aber das Auto; mit Lars&Flo ging es nach Flensburg und während die beiden Harry Potter einen Besuch im Kino abstatteten, waren wir auf Bummelzug durch die Geschäfte. Abends gab es dann noch ein Bier im Hafen Bistro und so ging auch der Regentag vorbei.

 

Der Regen nimmt kein Ende (24/VII)

Das Wetter kotzt uns an! Alles ist nass, alles tropft, der Nieselregen weht um jede Ecke und in jeden Teil des Bootes. Nach einem schönen gemeinsamen Frühstück geht es nach Kappeln zum verkaufsoffenen Sonntag – ein kleiner Lichtblick in der Tristesse des Nieselregens ist der phantastische Kaffee in einem der kleinen Läden in der Einkaufsstraße.

Abends lässt der Wind dann etwas nach und gegen 19Uhr können wir zum ersten Mal beim Essen auf Peggy die Kuchenbude etwas öffnen. Mit den ersten zaghaften Sonnenstrahlen des Tages kommt dann Roland aus dem Bistro und bringt uns je ein riesen Stück Torte – ein Geschenk des Hauses als aufmunternde Geste nach dem schlechten Start in unserem Urlaub.

Der Abend hat dann aber auch noch ein Gutes: In der Enge von Peggys Cockpit bekomme ich dann von Lars noch eine kurze aber sehr gute Behandlung gegen meine Rückenschmerzen 🙂

 

Pechvögel und Papageien (25/VII)

Der Regen ist weg (und mit ihm der Wind) – jetzt können wir LOTTE endlich beladen und dann geht es auf See! Nach dem Frühstück und einer Stunde stauen kommt dann sogar die Sonne hervor und ein schöner West von 3 bis 4 Bft kommt auf. Bevor wir aber Kurs Nord setzen können, müssen wir noch ein Paket packen und zur Post bringen: Gestern Abend haben wir bemerkt, dass unsere Hafenpersenning gerissen ist. Und da die neue immer noch nicht fertig ist, hat Arndt uns angeboten die alte zu reparieren und dann nach Wackerballig zu schicken…

Gegen 13Uhr setzen wir dann aber Segel und zwei Boote laufen Kurs Sønderborg.

Unser Ziel ist der Anleger in Sottrupsskov, aber auf der Sønderborg Bucht macht Peggy plötzlich die Maschine an und kommt schnell näher – ihnen ist das Achterliek der Genua gerissen. Durch ein großes Regattafeld von Optis laufen wir also den Hafen von Sønderborg an und versuchen für die beiden einen Segelmacher zu finden.

Zum Kaffee kommt dann gegen 17Uhr endlich richtig die Sonne hervor und man merkt überall die Zeichen des Sommers: Mit T-Shirt und barfuß laufen alle über die Stege, es wird gelacht und die Stimmung ist hervorragend.

Jetzt merken wir auch, was es mit der Regatta auf sich hatte; das war die Skandinavische Meisterschaft der Optisegler und ein Zug von glücklichen Kindern zog mit Kapelle und vielen Flaggen in Richtung Schloss zur Siegerehrung

Auch nach dem schwarz-rot-goldenen Hype wärend der WM in Deutschland würde solch eine Prozession bei uns nicht vorkommen, aber in allen Skandinavischen Ländern ist der Stolz auf die eigene Flagge und das eigene Land immer noch ursprünglich und allgegenwärtig.

Während Robbi dann ein kleines Date mit Laura auf Peggy hat, entdeckt Lars etwas ganz dolles:Ein Segelboot mit einem echten Papageien!

Wie – scheinbar alle im Hafen – genießen auch wir jetzt den Abend im Cockpit und freuen uns auf die kommenden Tage mit mehr Sonne und vor allem mehr Wärme.

Kategorien: Törns

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