Folkeboot Lotte

ein halbes Jahrhundert auf der Ostsee

11
Jun
2013

Spaß pur!

Am Wochenende 8./9. Juni war der Sommer nicht nur angekündigt, sondern er trat endlich auch ein! Wir wollten Segeln, wollten uns mit Gunther&Nino sowie Bärbel&Helmut treffen, wollten die Sonne genießen und das erste Mal in diesem Jahr Baden…

Wie immer begann unser Weg an die Ostsee erst nach dem Training, aber direkt nach Wackerballig konnten wir leider nicht – in Kiel, bei meinem Vater, warteten unsere überarbeiteten Bootspolster und ohne diese wäre es doch recht unbequem geworden. So ging es also erst nach Heikendorf und von dort – nach dem Genuss einiger Köstlichkeiten, flüssig wie fest – an der Küste entlang nach Wackerballig.

Bei unserer Ankunft gegen 1:30Uhr erlebten wir dann das erste Mal die Vorzüge unserer neuen Persenning (sehen konnten wir sie in der Dunkelheit ja kaum): Aufs Boot, Reißverschluss auf, ins Cockpit, in die Kajüte – fertig! Kein Vergleich mit den 15Minuten Abknoten der alten Cockpitplane, zum Teil im Nieselregen während wir und unsere Schlafsäcke nass wurden.

Der Samstag Morgen empfing uns dann alles andere als sommerlich: Mit 4 bis 5Bft. bließ ein recht kühler Nordwest dunkle Wolken über die Bucht und es sah nach Regen aus. Während Helmut anrief und anfragte ob wir Grillfleisch für den Abend besorgen könnten, meldeten sich die Jungs mit der Info "Eventuell müssen wir nach Schleimünde ablaufen, vor Marstal kommt zuviel See den Kleinen Belt runter!". Was also tun? Richtig, bei einem guten Frühstück in Ruhe planen und dann dem Norweger vertrauen. Danach blieben wir bei unserem alten Plan: Bei herrlicher Sonne zum Kaffetrinken und Baden in der Bucht vor Høruphav ankern und dann zum Grillen in den Hafen.

Es stellte sich schnell heraus, dass unsere Entscheidung genau richtig war, mit einem herrlichen Anlieger ging es Kurs Nord und mit dem Erreichen der Grenze kam dann auch die Sonne raus. Wir waren gerade mal querab Kalkgrund, da erreichte uns die Nachricht von Gunther: "Laufen gerade in die Bucht und suchen einen Ankerplatz." Wir hatten also unsere "Stressis" richtig eingeschätzt und so konnten wir gegen 14:30Uhr unter Segeln an Seewiefke längsseits gehen, die ruhig und sicher unter einer Steilküste vor Anker lag. Der Kaffee war bereits fertig und so konnten wir uns erstmal berichten lassen, wo die Beiden in den vergangen zwei Wochen rumgesegelt waren.

Sonne und Wasser waren aber zu verlockend und so stürzte sich Nino schon bald in die Ostsee. Am Anfang noch recht frisch, gewöhnte er sich dann doch recht schnell an die Temperatur und war garnicht mehr aus dem Wasser zu bekommen – statt dessen nahm er sich ein Beispiel an Robbi, der gerade LOTTEs Deck schrubbte, und fing an Seewiefke von außen zu bürsten.

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Das konnte Robbi nicht auf sich sitzen lassen, er beeilte sich mit dem Deck…

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… und dann bekam auch LOTTE eine "Rundum-Pflege". (Danach stellte auch niemand die Frage, welches Boot denn nun das sauberste sei…)

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Bei so sauberen Booten – und mit der Ankündigung von Bärbel&Helmut in einer Stunde da zu sein, wurden dann auch die Mannschaften gewaschen – garnicht so einfach beim Haare waschen lange Wasser zu treten.

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Aber irgendwann wurde es dann wirklich zu kalt und so kletterte einer nach dem anderen über Seewiefkes Badeleiter zurück in die Sonne.

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Als Bärbel&Helmut mit ihrer neuen Indian Summer dann auf der anderen Seite von Seewiefke längsseits gingen, dampfte bereits neuer Kaffee im edlen Porzellanfilter und so ging es in die zweite, diesmal auch etwas hochprozentigere, Kaffee-Runde. Durch ein kleines Wäldchen sahen wir den Mastenwald von Høruphav und dieser wurde von Minute zu Minute dichter… also lichteten wir wir gegen 19Uhr den Anker und verholten uns in den Hafen. Während die beiden anderen Boote die Hebel auf den Tisch legten, segelten wir bis in die Hafeneinfahrt und fanden einen schönen Platz in der gleichen Reihe wie Seewiefke und Indian Summer.

An einem so schönen Tag waren die Grillplätze absolut überbelegt, aber wer den Hafen kennt weiß eins: In Høruphav hat man die schönste Morgensonne, den Abendhimmel aber verdeckt ein hoher Wald auf der Steilküste. So konnten wir in Ruhe unseren Salat und Bärbels berühmte Knoblauch-Kresse-Butter herstellen und hatten dann den Grillplatz fast wieder für uns allein.

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Zu Stockbrot und Kartoffeln, gab es Rind, Schwein und Lamm – leckere Saucen und Getränke rundeten das Gesammtkunstwerk ab.

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Bevor es dann zu dunkel wurde, machte sich ein Abwaschtrupp mit Bergen von schmutzigem Geschirr auf zur Spühle, während die anderen schon Indian Summer für den zweiten Teil des Abends her richteten. In fröhlicher Runde rückte dann der Morgen immer näher, bis einige schon fast am Tisch einnickten… So sagten wir gute Nacht, um nach einem kurzen Schlaf auf Seewiefke weiter zu machen – dort ist der Tisch um einiges größer und so konnten wir zum Frühstück die Köstlichkeiten von 3 Booten zusammen tragen: Zu den frischen Brötchen gab es Kaffee und Tee, O-Saft und Milch – es gab Terrinen und Pasteten, Rührei und eingelegten Hering – frische und geräucherte Wurst, Schinken und mehrere Sorten Käse… es war so viel, dass einige Sachen schon gestapelt werden mussten.

Nach dem gemeinsamen Frühstück ging es dann ganz schnell – Aufräumen, Verabschieden, Segel setzen. Mit einem Schlag ging es aus der Bucht und dann mit halbem Wind nach Süden, der Abstand zu Seewiefke blieb lange konstant und in den Phasen schwächeren Winds holten wir auch immer wieder auf. Nach 2h Rauschefahrt erreichten wir dann kurz nach Gunther&Nino Wackerballig und entschieden uns dafür nach dem Aufklaren und Reinigen der Boote noch gemeinsam einen Kaffee zu trinken. Hierbei stellten wir fest, dass die Betreiber unsere Hafenbistros schon wieder gewechselt haben… hoffentlich können sie an das Ambiente und die Qualität von Horst&Roland anknüpfen!

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Nachdem die Jungs abgefahren waren, testeten wir bei Tageslicht noch einmal unsere neuen Persenninge. Unsere Meinung deckte sich mit der aller Nachbarn: Die neue Farbe steht der alten Dame! Zwar fanden wir auch noch einige kleinere Stellen an denen Nachgearbeitet werden muss, aber schon jetzt sind wir mit der Arbeit von Herrn Nickels und seinem Team sehr zufrieden!

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Zu unserer Freude stellten wir am vergangenen Wochenende fest, dass wenigstens die Karten (von Transas) auf unserem Tablet ganz aktuell sind. Werner, der Hafenbesitzer, hatte uns im vergangen Jahr erzählt, dass er alle Stellen über die neue Hafeneinfahrt informiert hat, aber weder die Karten von Delius Klasing, dem NV-Verlag noch Navionics zeigen in ihrer 2013er Ausgabe die aktuelle Lage.

Karte

Ohne Stau und mit nur einem kurzen Stop in Hamburg ging es dann nach Wilhelmshaven – es war ein kurzes, aber sehr schönes, Wochenende mit perfektem Segeln und schönen Stunden mit ganz besonderen Freunden!

Kategorien: Törns

Ein Kommentar bisher.

  1. Nino sagt:

    War echt ein tolles Wochenende mit Euch und Bärbel und Helmut! Wir freuen uns sehr auf die nächsten gemeinsamen Segelerlebnisse. Vlg 


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