Dieses Jahr war der Sommertörn unser Abschiedstörn von unserer alten Dame; LOTTE wird im Oktober in andere liebevolle Hände übergeben und für uns geht die Reise auf einem neuen Kiel weiter. Aus diesem Grund war ein Törn der anderen Art geplant: Wir haben uns bewusst gegen das Bloggen von unterwegs und für eine ruhige Zeit entschieden.
Tag 1 – Mit Flaute ostwärts (23/VII)
Bereits einen Tag vor Urlaubsbeginn kann ich frei machen, und so können wir bereits Freitag in See stechen. Laut Wetterprognose ist heute auch der letzte Tag mit Westwind, und da wir endlich mal nach Osten wollen, müssen wir das nutzen.
Kurz hinter der Hafenausfahrt wird uns allerdings klar, dass es vor allem erstmal eine Zeit ohne Wind gehen muss… So schiebt uns nach wenigen Meilen unter Segeln der Außenborder Richtung Dänemark und dann über den Lillebælt. Es dauert lange, bis wir endlich wieder segeln können, aber kurz vor der Nordspitze von Ærø ist es dann soweit und die letzten Meilen bis Søby laufen wir ruhig unter Segeln.
Durchschnittsgeschwindigkeit: 4.06 knots
Gesamtzeit: 05:51:09
Kaum sind wir im Hafen, da sehen wir schon die vielen Päckchen am ersten Steg, aber wir laufen einfach in die Gasse und finden sofort einen Platz. Eine freie Box für ein Folkeboot ist ja vielleicht nichts Besonderes, aber hier sind auch noch freie Boxen für viel größere Boote, warum sich alle vorne drängeln, erschließt sich uns nicht wirklich. Als wir dann noch kurze Zeit später in einer Facebook-Gruppe lesen, dass Søby aktuell komplett überfüllt ist, wundern wir uns noch mehr.
In Søby treffen wir auch ein paar Folkebootsegler, diese sind gar nicht begeistert, dass wir “so ein Geheimnis” aus unserem neuen Boot machen – Pech gehabt, erstmal ist noch LOTTE dran.
Bei bestem Wetter genießen wir den Abend im Cockpit, morgen soll im Laufe des Tages das Wetter kippen.
Tag 2 – Durch die Südsee (24/VII)
Sonne und bester Segelwind – so macht es Spaß nach dem Frühstück Richtung Skarø zu segeln. Dort wollen wir uns mit Matthias treffen, der mit seinem Folke einhand unterwegs ist. Anfangs ist der Wind noch recht schwach und es geht eher gemütlich zur Sache, aber je näher wir unserem Ziel kommen, desto mehr brist es auf.
Wie immer, wenn wir durch die Dänische Südsee segeln, kommt uns an einer der engsten Stellen die Caroline S. entgegen, dieses Mal drängt sie uns aber nicht so aus dem Fahrwasser wie im letzten Jahr.
Bei der Ansteuerung von Skarø sind die Böen schon recht stark und so freuen wir uns, dass wir nicht lange nach einem Platz suchen müssen: Matthias hat neben sich eine Box “reserviert”. Leider haben wir jetzt den Wind direkt von achtern, das soll uns noch ein paar schlaflose Momente bringen.
Durchschnittsgeschwindigkeit: 3.97 knots
Gesamtzeit: 03:49:42
Da mit dem Wind auch die ersten dunklen Wolken aufziehen, machen wir uns schon recht bald nach dem Aufklaren auf den Weg ins Dorf. Ein paar hundert Meter vom Hafen entfernt liegen die Höfe und Häuser, ganz nach dem Muster einer alten Dorfanlage, um einen Teich gruppiert.
Unser Ziel ist der Dorfladen, in dem es neben den üblichen Lebensmitteln auch die berühmte Eiscreme gibt. War früher die Landwirtschaft quasi der einzige Wirtschaftszweig der Insel, so hat die Herstellung von Eiscreme Skarø über die Region hinaus bekannt gemacht.
Den Bauch voller Eis schlendern wir noch etwas durch das beschauliche Dorf und dann geht es auch schon wieder an Bord – in der Ferne grollt der erste Donner.
In der Inselwelt südlich von Fyn ist das Wetter kaum vorhersagbar. Unzählige lokale Besonderheiten sorgen für Kapeffekte oder merkwürdige Zugbahnen von Unwettern, so bleiben wir erstmal vom Regen verschont.
Während die Gischt über die Mole spritzt und der steife Nordost in den Masten heult, sitzen wir im Cockpit und genießen den Abend mit Matthias.
Tag 3 – Eine unfreiwillige Dusche (25/VII)
In der Nacht kommt der Regen. Sintflutartig öffnet der Himmel seine Schleusen und der Wind drückt alles genau auf unseren Niedergang. Unser jahrelang erprobter Vorhang hält der Kombination aus Wind und Wasser nicht Stand und so bekomme ich in der Koje die erste Dusche des Tages. Unsanft Morpheus Armen entrissen, verstärke ich schlaftrunken den Vorhang, während Robbi alles verpennt: Sein Schnarchen ist sogar lauter als das Heulen des Windes.
Der Tag beginnt dann durchwachsen, sonnige Abschnitte wechseln sich mit Regenschauern ab. In der ersten längeren Regenpause gibt es Frühstück, in der nächsten geht es wieder über die Insel.
Unser Ziel ist der neun Meter hohe Vesterbjerg. Auf diesem höchsten Punkt der Insel liegt nicht nur die Dorfkirche, man hat auch einen weiten Blick über die südfynischen Inseln.
Die knappen zwei Kilometer zurück zum Dorf und dann weiter zum Hafen müssen wir dann aber eilen, die nächste Front rauscht an. Den Nachmittag verbringen wir unter Deck, während oben der Dauerregen auf unsere Kajüte prasselt. Wir haben nichtmal Lust zu kochen, daher gibt es heute eine Dose Erbsensuppe.
Erst kurz vor Sonnenuntergang hört der Regen auf, und so können wir noch einen Sundowner mit Matthias genießen, bevor es wieder unter Deck geht.
Tag 4 – Wenig Wind und tolle Schiffe (26/VII)
Heute geht es endlich weiter! So schön Skarø auch ist, wir wollen weiter nach Osten und das nächste Sturmtief liegt bereits über der Irischen See – also Kurs Ost!
Nach einem gemeinsamen Frühstück verabschieden wir uns von Matthias, dann geht es mit wenig Wind, aber unter Segeln aus dem Hafen. Auf dem Weg nach Svendborg begegnen wir dem Regattafeld der alten dänischen Traditionssegler auf ihrer alljährlichen Fahrt “Fyn Rundt” – trotz des wenigen Winds ein toller Anblick.
Mit einem kurzen Stop in Svendborg – Bäcker, Bank und Bendixens Fiskehandel – geht es nach Troense. Hier wollen wir uns mit Lars&Martin treffen, die gerade auf dem Rückweg von ihrem Sommertörn sind.
Durchschnittsgeschwindigkeit: 4.82 knots
Gesamtzeit: 04:12:32
Eine Box für LOTTE ist auch hier schnell gefunden und sogar für die große Malö gibt es noch einen schönen Liegeplatz. Fast genau nach einem Jahr liegen wir also wieder zusammen in diesem phantastischen Hafen und genießen leckeren Fisch von Bendixen an Bord von Songlines.
Lange sitzen wir an dem lauen Abend zusammen, dann übermannt uns aber die Müdigkeit und ab geht es in die Kojen.
Tag 5 – Zwischenstop oder nicht? (27/VII)
Sonne, perfekter Wind und ein ausgiebiges Frühstück mit lieben Freunden – wie könnte ein Tag besser starten? Es ist schwer sich zu trennen, aber während es für Lars&Martin zurück Richtung Heimat geht, wollen wir weiter.
Wir nutzen den kräftigen Südost und laufen entlang der Ostküste von Fyn nach Norden. Morgen Abend soll uns der Sturm erreichen, den würden wir gerne in einem geschützten Hafen mit guter Versorgung abwettern, auf unserer Route bietet sich dafür Nyborg an. Da wir dort aber nicht schon heute hin wollen, bleibt nur ein Zwischenstopp – aber wo? Da wir im letzten Sommer in Lohals und schon länger nicht mehr in Lundeborg waren, entscheiden wir uns für den süßen kleinen Hafen.
Durchschnittsgeschwindigkeit: 4.52 knots
Gesamtzeit: 02:47:12
Schon beim Einlaufen in den Hafen fällt einem das eindrucksvolle Packhaus aus dem Jahr 1863 ins Auge. Das auffällige und unter Denkmalschutz stehende Gebäude gilt als das Wahrzeichen des Ortes und des Hafens.
Im 16. und 17. Jahrhundert waren einige Ziegeleien die bedeutendste Einnahmequelle, davon zeugen auch die vielen Tonstücke, die noch heute bei Arbeiten aus dem Hafen geholt werden. Landwirtschaftliche Produkte wurden vor allem im 19. Jahrhundert im Hafen umgeschlagen, in der Zeit spielte auch der Schiffbau noch eine wichtige Rolle in Lundeborg. Heute ist neben dem Tourismus der Fischfang der einzige Wirtschaftszweig von Bedeutung; das zeigt sich auch daran, dass die Fischer den Hafen von Lundeborg noch in eigener Regie betreiben.
Früher gab es auch eine Fährverbindung von Lundeborg zum gegenüber liegenden Lohals auf Langeland, von der Anlegestelle ist aber kaum noch etwas zu sehen.
Wer ein Rad dabei hat, der sollte die knapp fünf Kilometer nach Hesselager radeln, denn dort liegt der Dammestenen, mit rund zwölf Metern Höhe, 46 Metern Umfang und 1229 Tonnen Gewicht Dänemarks größter Findling. Der Stein aus Glimmergneis dokumentiert die Kraft des Eises, das den riesigen Stein während der Eiszeit aus Norwegen nach Ostfyn schob. Eine Volkssage weiß zu berichten, eine Riesin habe den Brocken einst von der Nordspitze Langelands herüber geworfen, um den Kirchturm von Svindinge zu treffen. Sie hatte ihre Kräfte jedoch überschätzt und schaffte nur die halbe Distanz.
Als wir uns gerade in der Räucherei ein paar Rejer schmecken lassen, steuert ein Boot recht flott auf LOTTE zu. Schnell rennen wir zum Liegeplatz, aber die Hektik war gar nicht nötig – die schöne Thurø 33 wird bereits dank vieler helfender Hände sicher an unserer alten Dame vorbei gezogen. Wir kommen mit den beiden Seglern ins Gespräch und zu unserem Erstaunen erzählen sie, dass sie zusammen 170 Jahre alt sind, das Boot nicht gerechnet. Gerne nehmen wir die Einladung auf eine Glas Wein an und so erfahren wir, dass die beiden 85-jährigen seit über 50 Jahren gemeinsam segeln!
Etwas beschwipst – es blieb natürlich nicht bei einem Glas – hauen wir unsere Aale in die Pfanne, danach geht es noch etwas durch das Dorf. Die schönste Straße in Lundeborg ist wohl die Momleby. Hier stehen alte Fachwerkhäuser, die offensichtlich alle von ein und demselben Baumeister stammen; so nebeneinander wirken sie ein wenig wie die Vorläufer der heutigen Reihenhäuser, jedoch um ein vielfaches ansehnlicher.
Der nördliche Teil von Lundeborg besteht hauptsächlich aus Ferienhäusern und einem Zeltplatz, hier lädt aber der Strand zu einem Spaziergang ein.
Tag 6 – Zufall oder Vorsehung? (28/VII)
Der Wind hat auf Südwest gedreht und ist schon deutlich kräftiger, Sturm und Regen sollen aber erst Morgen kommen. So genießen wir das Frühstück in der Morgensonne, befreien LOTTE von Unmengen an Sand, die der Wind direkt von der Kaimauer auf ihr Deck geweht hat, und dann geht es weiter nach Norden.
Unser Ziel ist Nyborg, ein uns vollkommen unbekannter Hafen. Am Ende einer Bucht, mit Bäumen, Häusern und einer hügeligen Küste, erhoffen wir uns Schutz vor dem Sturm und gleichzeitig die Annehmlichkeiten einer Stadt – wir werden wohl einige Tage dort bleiben müssen.
Unbehindert und mit gutem Wind laufen wir in den Hafen ein, aber das war nicht immer so: Um 1550 verlangte die Stadt von jedem Schiff, das den Großen Belt passierte, eine Zollabgabe. Sie wurde von einem Wachschiff erhoben, das sich ständig in der Nähe der Insel Sprogø zwischen Korsør und Nyborg aufhielt. Die Zollgebühren brachten der Stadt vorübergehenden Wohlstand, aber der Krieg gegen die Schweden (1658 bis 1659) ließ die Stadt verarmen.
Ein guter Liegeplatz ist schnell gefunden, und so liegt LOTTE nicht nur direkt gegenüber der grandiosen Sejler Stue, sondern auch dort, wo alle an ihr vorbei kommen…
Durchschnittsgeschwindigkeit: 3.99 knots
Gesamtzeit: 03:01:10
Der etwas verbauten Stadt ist auf den ersten Blick nicht anzusehen, dass sie schon über 700 Jahre alt ist und damit zu den ältesten Provinzstädten Dänemarks zählt. Als Schauplatz vieler historischer Begebenheiten prägte Nyborg die Geschichte des Landes entscheidend mit. So fand auf Schloss Nyborg 1183 der erste Danehof statt, dieser Dänische Reichsrat war Ausdruck der wachsenden Macht des Adels gegenüber dem König. Zeitweise trafen sich Geistlichkeit, Adel und König hier jedes Jahr. Von besonderer Bedeutung für das dänische Reich war die Zusammenkunft im Jahr 1282: Der Adel zwang den schwachen König Erik Klipping zum Verzicht auf seine uneingeschränkte Macht und trotzte ihm weitgehende Rechte ab. Festgehalten waren die Abmachungen in der sogenannten Håndfæstning, Dänemarks erster Verfassung. 1413 hielt Erik von Pommern hier den letzten Reichstag ab, bei dem Sønderjylland an Dänemark zurückgegeben wurde.
Da schon wieder dunkle Wolken heran ziehen, machen wir nur einen kurzen Gang durch den Hafen und zum nächsten Supermarkt, schon bald sind wir schwer beladen wieder bei LOTTE. Als wir dort ankommen, steht ein dänisches Paar vor unserer alten Dame, und sofort hören wir den immer gleichen Satz: “Ein schönes Boot habt ihr da.”
Da wir diesen Satz alle 10 Minuten hören, schenke ich dem Mann keine weitere Beachtung, aber er redet weiter: “So ein schönes Folkeboot habe ich selten gesehen. Seid ihr Bootsbauer? Nur Bootsbauer können ein altes Boot so gut instand halten.” Höflich wenden wir uns dem Paar näher zu, und Robbi erkennt in dem Mann Ebbe Andersen – einen der bekanntesten Bootsbauer Dänemarks. Aus seinem Mund klingen diese Worte natürlich ganz anders und wo wir ihn schon einmal persönlich treffen, berichten wir ihm natürlich, dass wir bald einem seiner Boote zu neuer Blüte verhelfen wollen – was für eine Freude in seinen Augen zu sehen ist!
Leider trennt ein jäher Gewitterregen unsere Zusammenkunft, aber in den folgenden Tagen werden wir uns noch oft sehen und bekommen wertvolle Hilfe und Tips für unser neues Projekt.
Im Regen lernen wir die Annehmlichkeiten der modernen und sehr sauberen Sejler Stue zu schätzen: Direkt gegenüber von LOTTE können wir super kochen und mit Blick auf unsere alte Dame speisen.
Tag 7 – Aprilwetter (29/VII)
Den ganzen Tag treibt der Sturm Unwetter in unsere Richtung, aber Dank des Regenradars auf unseren Handys können wir trotzdem einen ersten Stadtbummel machen. In jeder Regenpause hangeln wir uns von einem Laden zum nächsten, bald haben wir die komplette Innenstadt erkundet und wollen zum Schloss – dann erscheint eine große Front auf unserem Radar.
Wir schaffen es gerade noch bis in die Slotsgade, wo der Mads Lerches Gård, einer der besterhaltenen Kaufmannshöfe des Landes steht. Bürgermeister Mads Lerche ließ das Fachwerkgebäude 1601 errichten, heute beherbergt es ein kulturgeschichtliches Regionalmuseum, in dem auch Gegenstände aus China und dem Kongo daran erinnern, dass Nyborg einst als Seefahrtsstadt einen Namen hatte.
Wir lassen das Schloss für morgen und laufen zum Boot, gerade noch rechtzeitig schaffen wir es zu den bequemen Sesseln in der Sejler Stue; dann geht draußen mal wieder die Welt unter.
Tag 8 – Nyborg Häppchenweise (30/VII)
Auch heute herrscht Aprilwetter, aber wir lassen uns davon nicht abschrecken. Als erstes geht es zum Schloss, dort stehen wir aber vor verschlossenen Toren: Wie immer, wenn wir einen Ort besuchen, wird das Wahrzeichen restauriert.
Erbaut wurde das Schloss um 1170 von Herzog Knud Prislavsen als Teil einer Festungskette, die den Großen Belt vor den wendischen Seeräubern schützen sollte; weitere Befestigungen waren auf der Insel Sprogø und in Korsør am gegenüber liegenden Ufer von Sjælland. Im 12. Jahrhundert war die Burg vollständig von einem Wassergraben umgeben. Die viereckige Anlage bestand aus einer zwei Meter dicken Ringmauer mit Ecktürmen, wobei der Wohntrakt in die Mauer integriert war. Die Festung wurde zwar 1869 geschliffen, aber der unterste Teil vom Hauptturm und der restaurierte Westflügel sind noch erhalten. In letzterem befindet sich auch der alte Rittersaal.
Das Nyborger Schloss ist auch der Geburtsort von König Christian II. , der nach der Grafenfehde auf den Schlössern Sønderborg und Kalundborg gefangen gehalten wurde.
Während der Grafenfehde (1533–1536) wurde das Schloss zweimal erobert und die Stadt niedergebrannt. Nach der Grafenfehde ließ Christian III. Nyborg befestigen. Das Schloss wurde erweitert und modernisiert, mit dem Bau der großen Wallanlage entstand die Festung Nyborg. Christian III. machte Nyborg auch zum politischen Zentrum der Reformation, er ließ Luthers Lehre in seinem Reich als Staatsreligion ausrufen.
Während der Dänisch-Schwedischen Kriege wurde die Stadt 1658 von schwedischen Truppen besetzt und 1659 nach mehreren Bombardements durch die niederländische Flotte so schwer beschädigt, dass beim Wiederaufbau die Bastionen und Wallanlagen entstanden, deren Reste heute noch zu sehen sind.
Vom Schloss laufen wir durch die Wallanlagen, auf denen sich eine große Freilichtbühne befindet, entlang der alten Gräben in die Stadt. Heute ist auch die Vor Frue Kirche geöffnet, deren Grundstein Königin Margarethe 1388 legte. Zu den Besonderheiten des Gotteshauses zählt ein schmiedeeisernes Gitter des bayerischen Meisters Casper Finke.
Abends klart das Wetter langsam auf, aber der Wind lässt immer noch nicht nach.
Tag 9 – Es puuuuustet (31/VII)
Der Morgen empfängt uns sonnig, trocken und fast windstill. Robbi würde nach dem Frühstück am liebsten weiter segeln, aber die aktuellen Wetterdaten zeigen, dass die vermeintliche Windstille trügerisch ist: Der Wind hat nur weiter westlich gedreht und so sind wir besser geschützt.
Wir machen uns auf den Weg zu den alten Fähranlegern. Wo früher reger Schiffsverkehr nach Sjælland herrschte, stehen heute moderne Wohnhäuser und kleine Parkanlagen – der Fährbetrieb wurde 1998 eingestellt, nachdem die Brücke über den Großen Belt voll in Betrieb war.
Auf der Spitze der Mole zeigt sich aber, dass der Sturm keineswegs vorbei ist: Heftige Böen treiben weiße Schaumkronen über den Nyborg-Fjord und die wenigen Boote draußen kämpfen mit den Wellen.
Wir sind froh, noch hier geblieben zu sein und dazu ist die vierte Nacht auch kostenlos. Abends nimmt der Wind dann wirklich ab und wir bekommen ein herrliche Abendstimmung – morgen geht es endlich weiter!
Ha, ich weiß: Ihr habt die Caroline S. gekauft.
Spaß beiseite: Welche Regen-App habt ihr? Unsere gibt es scheinbar nicht mehr. Sie läuft noch auf dem Handy, aber man kann sie wohl nicht mehr bekommen wenn man ein neues Handy hat.
Wir nutzen einige Apps:
– YR.no : für Niederschlagsprognosen
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– Windfinder : für Windvorhersagen, wenn es eine Spot in der Nähe gibt
– RegenRadar : wie der Name es schon sagt
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