Nach der vielen Arbeit im Winter: dem Neubau unserer Werkstatt, dem Umzug von Lotte und den vielen Stunden des Schleifens und Lackierens, ging unser Saisonstart pünktlich und ganz ohne Komplikationen von statten.
Da meine Dienstreise in der Woche vor unserem Krantermin kürzer war als erwartet, hatten wir noch einige Tage für Restarbeiten, wie sauber machen oder Boot beladen. Mike und Katja hatten ihre Boote gerade Jan´s tolles Zugfahrzeug und so wurden wieder wild die Autos hin und her getauscht; wir konnten am Freitag, den 22. April, mit LOTTE in Richtung Ostsee. Bei bestem Wetter erreichten wir Gelting-Mole und fast hätten wir noch am selben Abend gekrant…
Wir waren aber etwas zu spät und so begannen wir unsere Segelsaison 2016 traditionell, zusammen mit Volker, beim Griechen in Gelting. Da Gunthi und Nino (was für ein Zufall) ihren Krantermin am folgenden Morgen hatten, kamen auch sie dazu und es wurde ein schöner, wenn nicht auch sehr langer Abend.
Geweckt von der Morgensonne machten wir uns am Samstag gleich auf den Weg zum Hafenmeister und dieser meinte: “Stellt Euch schon mal neben den Kran, Euch schmeiß ich kurz vor Euren Freunden rein.” (Für uns war das natürlich super, denn wegen meiner Dienstreise hatten wir unseren Krantermin eigentlich erst für Sonntag Mittag gebucht.)
Blauer Himmel, blaue See – was will man mehr? Unsere Boote schwammen schnell und da wir in diesem Jahr kaum Wasser machten, konnten wir auch sofort unseren Mast setzen. Gegen 16 Uhr lagen LOTTE und Seewiefke dann auf ihren Plätzen in Wackerballig und pünktlich mit dem Start der Saison begann es zu regnen. Für uns war das aber kein Problem, wir machten es uns alle zusammen auf Seewiefke bequem und genossen unser Wiedersehen.
Am Sonntag, Gunthi und Nino fuhren nach einem ausgiebigen Frühstück in Janbeck´s Faircafé zurück nach Hannover, nutzen wir dann den lauen Wind und die herrliche Sonne für einen ersten Test unserer neuen Segel. Die Junx hatten sie extra am Freitag für uns abgeholt und da wir immer noch kaum Wasser machten, wagten wir einen kurzen Schlag auf der Bucht. Das neue Tuch sah super aus und die Fock stand auch gleich perfekt, nur am Groß musste noch etwas geändert werden. Herr Nickels von OLEU-Segel kam gleich am Montag heraus nach Wackerballig und holte sie persönlich ab.
Das Wetter am Montag zeigte sich dann von einer ganz anderen Seite als am Wochenende: hatten wir gerade noch strahlende Sonne und T-Shirt-Segeln, so war die Temperatur über Nacht auf den Gefrierpunkt gesunken und den ganzen Nachmittag über wechselten Schnee- und Hagelschauer einander ab.
Bei diesem Wetter hielt es uns auch nicht so lange auf dem Boot und so fuhren wir am Dienstag erstmal wieder nach Hause. Da wir keine Segel angeschlagen hatten, verzichteten wir auch auf unsere Persenning. Nach den Erfahrungen des letzten Jahres, wollten wir dem Lack genügend Zeit zum Härten geben und ihn nicht noch durch die vielen Bändsel stressen. Am Freitag sollte es ja schon wieder zum Boot gehen.
Da der 1. Mai in diesem Jahr leider auf einen Sonntag fiel, wurde nix aus einem verlängerten Wochenende. Das Wetter sollte aber perfekt werden, und wir hatten auch noch einige kleinere Restarbeiten zu erledigen – so ging es, wie schon so oft, nach dem Training zu Lotte.
Herr Nickels hatte das überarbeitete Segel schon an Bord gelegt und so machten wir einen herrlichen Schlag zum Leuchtturm Kalkgrund und zurück. Leider schlief am Ende der Wind komplett ein, aber für einen ersten richtigen Leichtwind-Test war der Tag perfekt.
Mit ihrem neuen Look: Cockpit und Aufbauten frisch gebeizt und lackiert, neue Segel in Retro-Optik und von außen hübsch poliert, war LOTTE am 1. Mai fertig für die Saison 2016.
In diesem Jahr liegt unsere alte Dame jetzt 20 Jahre in Wackerballig, 20 Sommer segeln auf der Ostsee, 20 Winter am schrauben, schleifen, lackieren. Noch ist nicht klar, wohin es uns in diesem Jahr treibt, doch eins ist sicher: Wenn die Saison so wird, wie ihr Auftakt es verspricht, wird sie sicher eine super Jubiläums-Saison.