Folkeboot Lotte

ein halbes Jahrhundert auf der Ostsee

Seit wir den Mast mit in der Halle haben, dreht sich alles nur um ihn. Nicht nur, dass er 10 Lagen Lack braucht und zwischendrin immer wieder angeschliffen werden muss, er ist mit seinen knapp 11 Metern Länge auch ein riesiges Hindernis in unserer Halle. Ist er "trocken", dann muss man sich nur um ihn herum zwängen oder kann Dinge einfach rüber werfen, aber wenn er frisch gestrichen ist, so ist die eine Seite der Halle praktisch nicht mehr zu betreten.

Normalerweise ist der Mast immer eine der letzten Baustellen – wir holen ihn runter, schleifen ihn an, und dann bekommt er ein oder zwei Lagen Lack – fertig. Da wir uns dieses Jahr so besonders früh um ihn kümmern, haben wir die ganze Zeit das Gefühl, dass wir fast fertig sind… eine große Täuschung, denn wir haben am Unterwasserschiff, im Cockpit und in der Bilge noch nichts gemacht.

Die momentanen Temperaturen, auch wenn es jetzt mit 5 bis 7°C nicht mehr ganz so warm wie um Weihnachten ist, sind aber noch gut fürs Lackieren und so machen wir gute Fortschritte. Während jetzt also in der Halle der Mast liegt, freuen wir uns umso mehr über unser wieder nutzbares Lackierzelt und dort geht es auch gut voran.

Neben den Klampen vom Mast kümmern wir uns zur Zeit vor allem um alle Ein-/ und Anbauteile fürs Boot – sind die einmal fertig, können sie in einer Ecke der Halle unter einem Tuch liegen und müssen nur noch verbaut werden. Jetzt aber sind es so viele Kleinteile, dass wir froh sind, wenn wir endlich mit ihnen fertig sind. Zwischen den vielen kleinen Versteifungen, neuen Auflagen, Klampen und sonstigen neuen und alten Teilen liegen aber auch schon einige größere Stücke: Vor allem das Vorluk musste dringend saniert werden. Zwischen die Lagen Sperrholz war an einigen Stellen Wasser gedrungen und hatte Lack und Leim gelöst. Wir haben all diese Stellen jetzt von außen aufgefräst und dann mit einer Spritze (und großer Kanüle) verdünntes Epoxi zur Stabilisierung injiziert. Danach wurden alle Spalten mit gefärbtem Epoxidspachtel verschlossen, das Luk gut geschliffen, von oben neu gebeizt, geölt und hat jetzt seine erste Lackschicht bekommen. Zusätzlich haben wir darauf geachtet, dass alle Kanten dieses mal etwas stärker gebrochen wurden, so sollte der Lack dort besser halten und dem Wasser länger trotzen. Während aller dieser "Nebenarbeiten" ging es immer wieder an den Mast: Nach 3 Lagen Owatrolöl wurde er gut durchgeschliffen und hat jetzt seine erste Lage Lack (70% Epifanes, 20% Owatrol, 10% Terpentin) bekommen. Dieses Gemisch ist auch bei Temperaturen um 5°C noch gut zu verarbeiten und zieht so an, dass man Laufnasen noch rechtzeitig entdeckt. Vor allem härtet es besser als mit einem höheren Owatrolanteil und ist daher am nächsten Samstag viel besser zu schleifen. Die Arbeitsschritte für die folgenden Wochenenden sind also schon fest: Mast anschleifen – sonstige (staubige) Arbeiten im und am  Boot erledigen – Mast lackieren.

Jetzt hoffen wir nur, dass auch das Wetter mitspielt – einen Temperatursturz auf -10°C wie im Februar/März 2013 können wir nicht gebrauchen!

Kategorien: Winterarbeit

8 Kommentare bisher.

  1. Charly sagt:

    Eine Frage zum Lackaufbau für den Mast, wir haben gerade die gleiche Arbeit am Wickel:

    Als Grundierung nehmt Ihr vermutlich Owatrol D1, aber die Mischung für den Lack ist mir noch etwas unklar: 1. Welches Epifanes Produkt benutzt ihr, das Hartholzöl ?

               2. Womit verdünnt Ihr ? Owatrol D1 ?

    Eigentlich wollten wir mit D1/D2 arbeiten, aber sind doch unsicher aufgrund der fehlenden UV-Beständigkeit.

    Viel Spaß noch bei der Arbeit und dann auf dem Wasser

    Gruß Mathias

     

     

     

  2. Björn Ole Pfannkuche sagt:

    Moin,

     

    wir grundieren (wie oft beschrieben) nicht mit D1, sondern mit dem "Grundöl", das ist der Rostschutz/Lack Conditioner. Mit dem gleichen Produkt verdünnen wir auch den Lack -dort nehmen wir den klassischen 1K-Bootslack von Epifanes.

    Gruß Björn

  3. Charly sagt:

    Moin Björn,

    danke für die schnelle Antwort. Eine (neue) Variante, über die ich noch nicht gestolpert war 😉

  4. Tony sagt:

    Moin…. Moin,
    ich bin gerade dabei meinen Mast zu Lackieren. Das Öl ist schon drauf und die erste Lackschicht hab ich gerade verarbeitet.
    Mich stellt sich jetzt die Frage, habt Ihr alle restlichen Lackschichten genau so angemischt wie die erste?

    Gruß aus Kiel, Tony

  5. Björn Ole Pfannkuche sagt:

    Moin Tony,

    wir verdünnen die 1. Lage mit 50%, die 2.&3. mit ca. 25% und dann hängt es von der Temperatur ab – weniger als 5% nehmen wir aber nie.

    Gruß
    Björn

  6. Tony sagt:

    Björn, also hab ich es jetzt richtig verstanden 🙂 ich nehme 75% Epifanes und 25% Owatrol für die 2-3 Schicht? das habe ich noch reichlich, von meinem Landrover:) )

    Danke, Gruß Tony

  7. Dirk sagt:

    Hallo,

    habe gerade mein erstes Folkeboot erstanden und mache mich gerade über den Mast her. Da der Lack sehr rissig ist mus er komplett runter und dann der wie auch von euch beschriebene Neuaufbau. Aber wie geht man mit der Güll um? Was macht ihr hier? Welche Tricks und Tips gibt es?

    Gruß

    Dirk

  8. bjoern sagt:

    Moin Dirk, die Göl wird von uns immer nur mit D1 geölt – am besten ziehst Du eine getränkten Lappen mit etwas Draht immer wieder hindurch. Er soll nur nicht zu dick sein, damit Du das Öl nicht gleich wieder abwischt.

    Gruß
    Björn


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