Folkeboot Lotte

ein halbes Jahrhundert auf der Ostsee

16
Nov
2011

Das Ende der Saison

Seit Sonntag, dem 15. Oktober, steht LOTTE jetzt wieder in ihrer Halle… das ist zwar schon etwas her, aber wir wollen Euch doch nicht den Bericht und die Bilder vorenthalten.

Wie jedes Jahr hatten wir auch in diesem ein erhebliches Problem ein passendes Zugfahrzeug zu finden, und so fahren wir super glücklich, als die Besitzer von Emmi (dem Nachbar-Folkeboot) uns ein Angebot machten: Wir hatten ihnen eine Persenning gegeben, sie wollten für ein Zugfahrzeug sorgen. Am Wochenende 14./15. Oktober sollten dann beide Boote aus dem Wasser und in Ruhe in ihre Winterquartiere verbracht werden. Leider wurde dieser schöne Plan dann durch Terminprobleme der Hafenmeister über den Haufen geworfen…

LOTTE sollte ursprünglich am Samstag Abend aus dem Wasser, nach dem neuen Plan aber schon vor 9Uhr und Emmi statt Sonntag um 10Uhr erst um 16Uhr. Wir machten uns also nach dem Training mit unserem Trailer durch die sternenklare Nacht nach Norden auf und erreichten Wackerballig gegen 1:30Uhr – der Weg über den Steg war spiegelglatt und auch auf dem Deck hatte sich bereits etwas Eis gebildet. Mit dem kleinen Lüfter und dicken Schlafsäcken kämpften wir gegen die Kälte an und wurden dann von einem strahlend schönen Morgen ohne jeglichen Wind belohnt. Bei 5°C legte ich um 8Uhr in Wackerballig ab und tuckerte langsam über die spiegelglatte Bucht nach Gelting Mole (Robbi fuhr mit dem Auto über Gelting).

LOTTE sollte ursprünglich am Samstag Abend aus dem Wasser, nach dem neuen Plan aber schon vor 9Uhr und Emmi statt Sonntag um 10Uhr erst um 16Uhr. Wir machten uns also nach dem Training mit unserem Trailer durch die sternenklare Nacht nach Norden auf und erreichten Wackerballig gegen 1:30Uhr – der Weg über den Steg war spiegelglatt und auch auf dem Deck hatte sich bereits etwas Eis gebildet. Mit dem kleinen Lüfter und dicken Schlafsäcken kämpften wir gegen die Kälte an und wurden dann von einem strahlend schönen Morgen ohne jeglichen Wind belohnt. Bei 5°C legte ich um 8Uhr in Wackerballig ab und tuckerte langsam über die spiegelglatte Bucht nach Gelting Mole (Robbi fuhr mit dem Auto über Gelting).

Die kurze Fahrt über die Bucht war eisig, aber dennoch merkte man noch die Kraft der Morgensonne – die letzten Jahre haben wir um diese Zeit immer unseren letzten törn gemacht…

In der Hafeneinfahrt von Gelting Mole wartete bereits Robbi mit der Kamera und so gibt es (wie in jedem Jahr) mal wieder Bilder von LOTTE in Fahrt. Der Hafen war schon recht leer und so fanden wir schnell eine Anlegemöglichkeit in der Nähe des Krans.

Nicht nur uns, auch dem Hafenmeister, war wohl recht kühl und so lud er uns auf einen Kaffee ein – er meinte, das wäre das Mindeste, was er für uns nach all den Terminproblemen machen könnte. Danach ging alles schnell und routiniert: LOTTE in das Kranbecken, Baum ab, Mast raus, Boot aus dem Wasser.

Jetzt, in der schönen Morgensonne am Kran hängend, zeigte sich auch, dass unser Lack noch sehr gut ist – trotz der bescheidenen Saison und der kritischen Fragen ob der Zweckmäßigkeit von KFZ-Lacken auf einem Boot. Allerdings hatten wir (wie fast alle anderen auch) ein starkes Problem mit Pocken und vor allem Muscheln, trotz mehrerer Lagen Antifouling mussten wir fleißig Kratzen, Spachteln und Spritzen.

Das Reinigen mit dem Hochruckreiniger erpart uns dann immer viele Stunden Schleifen in der kalten Halle und so lassen wir uns viel Zeit, gehen das Boot auf beiden Seiten von vorne nach hinten und umgekehrt ab, und versuchen auch die Planken von unten zu erreichen.

Um 10Uhr war dann schon alles vorbei: LOTTE stand hoch und sicher auf ihrem Trailer und wir konnten uns ans Ausladen und Abriggen des Masts machen. Mittlerweile stand die Sonne hoch am Himmel und bei über 20°C konnten wir gut im T-Shirt arbeiten. Das Ausladen ging so schnell, dass wir die Sonne noch dazu nutzen das Freibord von außen zu waschen.

Gegen 17Uhr wurde es dann sehr schnell und merklich kälter, die Sonne stand sehr tief und so gönnten wir uns ein schönes Essen in Gelting, wärend die Sonne langsam unterging. Der Anblick des Abendrots von Bord war wie immer schön, auch wenn die Tatsache das wir auf Land standen etwas befremdlich wirkte…

Die Nacht zum Sonntag war ähnlich kalt wie die vorherige, vor allem, da ja kein "warmes" Wasser mehr um uns war. Wir hatten aber den ganzen Abend schon gut geheizt, und so war es in der Kajüte warm und gemütlich.

Sonntag konnten wir in Ruhe ausschlafen und so gab es dann auch erst Frühstück, als die Sonne gegen Mittag das ganze Cockpit beschien. Ob zu Wasser oder auf Land, ein gutes Früstück bei super Wetter ist der perfekte Start in einen neuen Tag!

Gegen Mittag kamen dann auch Philipp und Alex mit unserem Zugfahrzeug und dem Trailer für Emmi – da wir ja schon gut geübt hatten, wurde das Kranen von Emmi dann auch zum Selbstgänger. Wärend Emmi ins 20km entfernte Winterlager gabracht wurde, machten wir LOTTE (ab-)reisefertig und so konnte es dann auch pünktlich gegen 17Uhr gen Hamburg gehen.

Mit der etwas untermotorisierten G Klasse dauerte die Fahrt dann etwas länger, aber um 21Uhr hatten wir die alte Dame nicht nur in Hamburg, sondern auch schon an ihrem Platz in der Halle. An dieser Stelle nochmal ein herzliches DANKE an Philipp für das Auto!

Damit ist die Saison 2011 wirklich zu Ende und wir können auf ein tolles, wenn auch sehr wechselhaftes, Jahr zurückblicken: Noch nie war ich so oft (von den Tagen her) an Bord, noch nie habe ich so wenige Tage auf See verbracht – hatten wir 2 perfekte Sommerwochen mit Lars&Flo, so waren den Rest der Saison Starkregen, Starkwind und Sturm unsere häufigsten Begleiter. (Leider merkt man das auch in der Materialbelastung, da kommt wieder einiges an Arbeit im Winter auf uns zu…)

Mit unseren neuen Betten ist eine neue Lebensqualität auf LOTTE eingezogen und auch das Beschränken auf weniger Material an Bord hat sich nicht negativ geäußert; alles in allem können wir ruhig auf LOTTEs 50ten Geburtstag zu steuern! :)

Auch im Hafen Wackerballig hat sich sich viel getan: Neben einer neuen Gastronomie hatten wir in diesem Jahr zwei super liebe Hafenmeister, die sich rührend um alles gekümmert  und in dem Hafen nach all den Jahren Baustelle endlich wieder Gastlichkeit vermittelt haben. Ansonsten brachte die Saison aber auch einige negative Dinge hervor: Die kleinen süßen dänischen Häfen verschwinden immer weiter, teure und ungastliche Marinas ohne Hafenmeister und mit unpersönlichen Automaten schießen wie Pilze aus dem Boden.

Aber wir lassen uns nicht unterkriegen: Für LOTTE finden wir immer neue Ankerbuchten und kleine Anleger – ein schönes Ziel für die Saison 2012 !

Kategorien: Allgemein, Törns, Winterarbeit

Ein Kommentar bisher.

  1. Don Pedro sagt:

    Moin! Das die Lady bald 50 wird sieht man ihr nicht an!  Danke für die schönen Berichte und Bilder der Saison! Bitte weiter so… Beste Grüße Don Pedro


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