Das phantastische Wetter am letzten Wochenende (8. – 11. Oktober) mussten wir einfach für einen letzten Törn nutzen. Die Wettervorhersage war perfekt, östliche Winde mit 2 – 4 Windstärken, Sonne und Temperaturen über 10°C.
Samstag, 9. Oktober
Zu dieser Zeit des Jahres profitieren wir Segler von der relativ warmen Ostsee – 14 bis 15°C sorgen für angenehme Nächte und auch im Wind nicht allzu kalte Törns. Haben wir im Mai noch bitter gefroren, so konnten wir bei unserer Ankunft um kurz nach Mitternacht noch ein Bierchen im Cockpit genießen. (Unsere Fahrt nach Wackerballig dauerte relativ lange, da wir für das kommende Wochenende schon den Trailer mit nach oben genommen haben.)
Nach einem schönen Frühstück im Cockpit und einem Einkauf ging es Kurs Nord. Eigentlich wollten wir in die dänische Südsee, aber der starke Ost der vergangenen Woche hatte eine ziemliche See aufgebaut und wir hatten keine Lust gegen Wind und Welle zu kreuzen.
Sønderborg war schnell erreicht und mit erstaunlich vielen anderen Booten für diese Zeit des Jahres passierten wir die Brücke ohne lange Wartezeit. Erst wollten wir – wie schon vor 14 Tagen – im Sund ankern, aber das schöne Wetter trieb uns weiter und so nahmen wir Kurs Mjels Vig.
So schön die Tage im Oktober noch sein können, so schnell enden sie auch. Um 17 Uhr hatten wir noch schönste Sonne, um 18 Uhr wird es dann schlagartig feucht und um 19 Uhr ist es dunkel. Nach dem Essen war es dann so dunkel, das wir uns in die Kajüte zurückgezogen haben, wie gut, das ich vor Jahren elektrisches Licht installiert habe.
Sonntag, 10. Oktober
So schön, aber auch so nass wie der Samstag endete, begann der Sonntag. Beim Frühstück im Cockpit merkten wir, das nicht die Temperatur sondern die Nässe die Nächte ungemütlich macht.
Unter vollen Segeln und vor dem Wind verließen wir die traumhafte Bucht Mjels Vig, die uns noch einen anderen Vorzug der Nachsaison aufgezeigt hat:
Es kommt in vielen Häfen kein Hafenmeister mehr 🙂
Unser Ziel war Stevning Nor, eine kleine Bucht direkt nördlich vom Alsen Sund. Kein Hafenführer verzeichnet einen Anleger, aber die beliebte Ankerbucht besitzt 2 kleine Stege eines lokalen Clubs, die von jedem gerne benutzt werden dürfen. In den letzten 15 Jahren bin ich immer an diesem Idyll vorbei gesegelt, das sollte sich dieses Jahr noch ändern. Genau nach Osten ging es in die kleine Bucht, eingerahmt von sanften Hügeln mit Wäldern und Feldern fühlten wir uns wie in einer anderen Welt: Im Windschatten der Hügel aber in schönster Sonne hatten wir über 20°C und nutzen das phantastische Wetter, um das Boot noch einmal von Grund zu reinigen.
Und wer sich beim harten Arbeiten in knaller Sonne aufgeheizt hat, den schrecken auch 15°C Wassertemperatur nicht 😉
Montag, 11. Oktober
Der Montag begann im Prinzip genauso schön wie die anderen Tage, jedoch anfangs mit weniger Sonne. Das merkten wir nicht erst beim Segeln, sondern auch schon beim Frühstück: Die Feuchtigkeit der Nacht lag schwer auf allem und uns wurde wieder bewusst, welche Zeit des Jahres ist.
Mit Mütze, Faserpelz und Segelklamotten machte der Schlag nach Süden, durch den Sund, aber dennoch viel Spaß und langsam kam auch die Sonne zum Vorschein. Zwischen den grauen Wolken wurde es immer blauer und so brachten wir den "Sommer" mit nach Hause.
Als wir in Wackerballig anlegten und das Boot entluden hatten wir strahlenden Sonnenschein und die Terrasse des Bistros im Yachthafen war gefüllt mit Leuten in T-Shirts, die bei dem herrlichen Wetter noch einmal ein Eis im freien genießen wollten.
In knapp 14 Tagen, am 23. Oktober, haben wir dann unseren Sliptermin – dieses Wochenende war der gelungene Abschluss einer traumhaften Segelsaison!
Moin Björn,
diese Jahr noch Ostsee, nächstes Jahr Nordsee WHV ?
Interessanter Bericht, tolle Fotos und ein eisenharter Robbi!!!
Schönes Wochenende, Gruß Klaus