Folkeboot Lotte

ein halbes Jahrhundert auf der Ostsee

21
Aug
2012

Nautics 2012

Nachdem unser Urlaub ja leider gerade mit dem Beginn des "Sommers" zu Ende ging, hofften wir die ganze Woche darauf, dass wir auch am Wochenende noch etwas Sonne ab bekommen würden… Wir hatten viele Pläne und Ideen, wollten uns mit Gunther&Nino treffen, wollten im Als Sund Ankern, wollten Baden oder auch in Flensburg die Nautics besuchen. Da Gunther leider plötzlich an dem Wochenende arbeiten musste, planten wir schon ein Wochenende zu zweit, als am Freitag Mittag Helmut anrief – ob wir uns nicht am Samstag Abend zum großen Feuerwerk in Flensburg treffen wollten? Wir könnten mit Sorte Sara, der Smakkejolle von 1903, das Spektakel vom Wasser aus genießen und könnten vorher etwas segeln. Nach der Info, dass das Feuerwerk schon am Freitag sei, wurde Helmut kurz ganz still, dann rechnete er nach und verkündete: "Ich fahre schnell nach Hause, dann holen wir den Trailer, packen das Auto und fahren schon heute hoch – Treffen so gegen 22:30Uhr auf Sorte Sara!"

Wenn die Beiden mit Trailer von Braunschweig rechtzeitig in Flensburg sein wollen, dann schaffen wir das doch trotz Training ebenfalls! Und so packten wir alles schon vorher ins Auto und machten uns – nach einer kurzen Dusche – auf den Weg nach Norden. Harburg-Flensburg in unter 80 Minuten war schon eine gute Leistung und so erreichten wir Bärbel, Helmut und Sorte Sara schon vor unserem verabredeten Zeitpunkt. Nach einem kurzen Umtrunk machten wir die Leinen los und es ging dem Feuerwerk entgegen.

Zwischen dem Museumshafen, den Stadtwerken, der Rheinland-Pfalz und der Kruzenstern wurde dann fast 30 Minuten gefeuert und bei dem herrlichen Wetter standen überall Zuschauer und applaudierten.

Nach dem Feuerwerk machten wir noch eine kleine private Hafenrundfahrt, die uns nach kurzer Fahrt zu dem großen Riesenrad an der Hafenspitze führte.

Auf dem Rückweg zum Liegeplatz wurde uns dann sehr deutlich, warum wir sonst eher nicht in Deutschland Segeln: Auf höhe des Museumshafens stoppte uns die Wasserschutzpolizei und bemängelte das fehlende Dampferlicht an unserer über 100 Jahre alten Jolle… sowas haben wir – obwohl LOTTE auch kein Dampferlicht führt – in Dänemark noch nie erlebt… aber hier muss eben alles seine Ordnung haben…

Gegen 2Uhr lagen wir dann in Wackerballig auf LOTTE in unserer Koje und überlegten, was wir am nächsten Tag machen sollten. Ausschlafen war das Wichtigste und so saßen wir gegen 11Uhr beim Frühstück, als Helmut anrief – ob wir nicht zusammen mit Sorte Sara zu den Ochseninseln segeln wollten? Ein guter Vorschlag, wir mussten LOTTE nicht segelfertig machen und würden auch noch mit unseren Freunden an ein uns unbekanntes Ziel kommen!

Als wir gegen 12:30Uhr in Flensburg an den Hafen kamen, war es deutlich voller als in der Nacht zuvor; bei dem perfekten Wetter waren unzählige Menschen zur Nautics gekommen und es wurde auch einiges geboten.

Unter vollen Segeln – wir alle mussten erst mal mit dem unbekannten Spritsegel klar kommen – ging es dann hinaus auf die Förde und während wir Kurs auf die Ochseninseln nahmen, kam uns von dort das ganze Regattafeld mit den Traditionsseglern entgegen.

Auf der großen Ochseninsel steppte der Bär, wir hatten fast das Gefühl hier seien mehr Menschen als in Flensburg. Die kleine Fähre war im Dauerbetrieb und schaffte fleißig weiter Besucher auf die schöne Insel. Wir fanden mit unserer Jolle einen perfekten Liegeplatz nah am Strand und dan ging es erst mal in den Kro!

Mit ein paar kühlen Bierchen und einer Grillwurst waren wir dann auch bereit für den Rückweg:

Vorbei an vielen badenden Kindern…

… ging es gegen den schawchen Wind per Motor zurück nach Flensburg.

Robbi hätte am liebsten noch gebadet, aber hier waren doch zu viele Boote unterwegs.

Zurück im Hafen haben wir uns noch etwas um das landseitige Programm gekümmert – Fischbrötchen, Bierchen, Stuntshow folgten…

… bis wir ganz plötzlich auf Volker trafen. Irgendwie treffen wir ihn immer, sei es fast jeden Samstag beim Einkauf im Lidl oder unterwegs… zielstrebig findet er uns immer, fast als hätten wir uns verabredet.

Da Bärbel und Helmut nach dem langen Tag langsam zu ihrem Boot in den Egernsund wollten, schlenderten wir noch etwas mit Volker durch das bunte Treiben. Obwohl es schon nach 22uhr war, so hatten wir doch immer noch über 25°C und so passte der Cocktail dann gut zu dem mediteranen Flair im Flensburger hafen.

Spätestens Sweety Glitter gaben uns dann aber auch uns den Rest und wir machten uns gen Wackerballig auf – die Koje und ein heißer Sonntag warteten.

Der Sonntag machte seinem Namen alle Ehre; war es bei unserem Bad in der Ostsee am Morgen noch etwas diesig, so kam während unseres Frühstücks die Sonne hervor und brannte gnadenlos! Wir waren nur froh, dass wir nicht mit LOTTE noch über die Bucht mussten (zumal auch absolute Flaute und spiegelglatte See herrschten) und machten schnell das Boot dicht und erfreuten uns bei 36°C Außentemperatur an dem klimatisierten Volvo.

Auf dem Weg nach Hamburg machten wir noch einen kleinen Umweg über den Bauernhof von Verwandten, wo Robbi trotz der Hitze gar nicht mehr weg wollte… er wollte bei dem Kälbchen bleiben, das gerade mal eine halbe Stunden alt war. Während wir das kleine Tier bei fast 40°C au seinem Strohlager zurück lassen mussten, hatten wir dann aber Glück auf der Straße: Kein Stau bis Hamburg und freie Straßen bis Wilhelmshaven.

Kategorien: Törns

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